Bioceratec N Verarbeitung
Wichtige Werte auf einen Blick
Vorwärmtemperatur der Gießform | 850 °C |
Schmelzintervall | 1060-1160 °C |
Gießtemperatur | 1310 °C |
Hauptlot (vor dem Brand) | Wegold Lot HG plus (1050 °C) |
Zweitlot (nach dem Brand) | Wegold Lot 2 (750 °C) |
Laserschweißdraht | LW N° 1 |
Modellation
Erfolgt nach zahntechnischen Richtlinien. Gestaltung im Bereich der Verblendung in anatomisch verkleinertem Maßstab. Größere Wandstärken und Querschnitte der Interdentalverbindungen und die Anlage von Girlanden erhöhen die Brennstabilität des Metallgerüstes. Minimale Kronenwandstärke nach dem Ausarbeiten bei Einzelkronen 0,3 mm; bei Brückenpfeilern 0,5 mm.
Anstiften
Je nach Gussverfahren gelten unterschiedliche Richtlinien, z.B.:
- Direkte Methode:
- 3 mm für Kronen und Inlays; 3,5 - 4 mm für Zwischenglieder; Volumen des Kegels ≈ Volumen der Gussobjekte;
- Balkenguss:
- Anstiften vom Gussobjekt zum Balken: Ø = 2/3 Ø Balken. Länge = Ø Balken
- Ø Balken: 4 - 5 mm. Das Volumen des Balkens muss mindestens dem Volumen des Gussobjektes entsprechen.
- Anstiften vom Balken zum Gusskegel: Ø = Balken. Abstand Gusskegel zum Balken 15 - 20 mm.
Einbetten
Phosphatgebundene Einbettmassen.
Separates Wachsaustreiben
- Bei 270°C, Öffnung der Gussküvette nach unten.
- Haltezeit: 30 Min. (1x), 40 Min. (3x), 50 Min. (6x) 60 Min. (9x).
- Bei Verwendung von Kunststoffen unbedingt Herstellerangaben beachten.
Vorwärmen
- 850 °C
- Mindesthaltezeit bei Endtemperatur: 30 Min. (1x), 45 Min. (3x), 60 Min. (6x), 90 Min. (9x).
- Angaben des Einbettmassenherstellers unbedingt beachten.
- Bei Verwendung von Kunststoffen Herstellerangaben beachten.
Gießen
Es können Graphit-, Sigradur- oder Keramiktiegel verwendet werden.
Es wird empfohlen für jede Legierung einen separaten Tiegel zu verwenden. Anteil Neumaterial mindestens 50 %. Zum Wiederverguss nur einwandfrei gereinigte, mit nicht rezykliertem Aluminiumoxid (110 µm, 2 bar) gestrahlte Gusskanäle und Gusskegel verwenden. Um Sprünge im Tiegel zu vermeiden Gussmaterial nicht in den Tiegel fallen lassen und darauf achten, dass sich die Gusskegel nicht im Tiegel verkeilen.
Gießtemperatur 1310 °C.
Nach vollständigem Aufschmelzen der Legierung gelten je nach Metallmenge folgende Weitererhitzungszeiten:
Widerstandsbeheiztes Gerät 30 Sek., Propan-Sauerstoff-Flamme 5 - 10 Sek., Hochfrequenzgießgerät 5 - 10 Sek. (mit individueller Leistungsbegrenzung).
Ausbetten
Gussmuffel auf Raumtemperatur abkühlen lassen. Um Beschädigungen des Gussobjektes zu vermeiden, zum Ausbetten keinen Hammer verwenden. Das Ausbetten erfolgt idealerweise mit einer Ausbettzange.
Letzte Einbettmassereste können entweder im Ultraschallbad, mit einem Glasfaserpinsel oder mit Glanzstrahlperlen entfernt werden.
Entspannungsglühen
Um Verspannungen im Gussgefüge bei großspannigen Arbeiten auszugleichen, die durch die Erstarrung der Schmelze entstehen, empfehlen wir einen Oxidbrand des Gussobjektes vor dem Abtrennen des Gusskegels.
Weichglühen
Möglich bei 750 °C / 15 Min., anschließend in Wasser abschrecken.
Aushärten / Vergüten
Bei 500 °C / 15 Min., anschließend an der Luft abkühlen lassen.
Ausarbeiten
Mit kreuzverzahnten Hartmetallfräsen in eine Richtung ausarbeiten. Keine Diamanten und Steinchen verwenden. Schleifstäube nicht einatmen! Geeignete Absaugung verwenden!
Löten (vor dem Brand)
Beim Löten von Verbindungen größtmögliche Lötflächen schaffen. Der ideale Lötspalt beträgt 0,05 - 0,2 mm. Nach der Lötung Flussmittel (z.B. Nobil Metal Flux NP oder CM Lötpaste) mit geeignetem Beizmittel (z.B. Wegold Wegocid®) gründlichst entfernen.
Empfehlung: Bei keramisch zu verblendenden Flächen darauf achten, dass sich das Lot nicht über die zu lötende Stelle hinaus erstreckt (Sprunggefahr).
Abstrahlen
Im stumpfen Winkel mit Aluminiumoxid (110 µm, 2 bar). Strahlmittelreste anschließend durch Abdampfen sorgfältig entfernen.
Oxidieren
960 °C / 10 Min. unter Vakuum oxidieren.
Auf eine geringe Steigrate achten, um ein Übersteigen der Endtemperatur zu vermeiden; gut abstützen. Anschließend in warmer 10 % iger Schwefelsäure oder geeignetem Beizmittel (z.B. Wegold Wegocid®) für 10 Min. absäuern. Objekt abschließend sorgfältig abdampfen.
Hinweis: Falls das Oxid ungleichmäßig ist - erneut abstrahlen, erneut oxidieren.
Aufbrennen der Dentalkeramik
Bei Verwendung von Wegold classica und Wegold unica normal abkühlen. Beachten Sie desweiteren die Verarbeitungsanleitung des Keramikherstellers. (Die Brenntemperatur sollte mindestens 40 °C unterhalb der Solidustemperatur liegen.)
Verblenden mit Komposit
Die Verblendung mit Komposit sollte nach Empfehlung des Herstellers erfolgen.
Löten (nach dem Brand)
Lötblock (z.B. mit CM Löteinbettmasse) im 450 °C warmen Ofen vorwärmen. Bei Verwendung von Wegold Lot 2 (750 °C) Ofen ca. 40 - 70 °C über der Fließtemperatur des Lotes ca. 30 Sek. halten. Anschließend Lötblock sofort entnehmen, mit geeignetem Beizmittel (z.B. Wegold Wegocid®) Flussmittelreste (z.B. Wegold Flussmittel C) entfernen.
Hinweis: Bitte beachten Sie die Brenntemperatur der verwendeten Keramik.
Abbeizen
Wir empfehlen jede Arbeit vor der Politur für 5 Min. in ein geeignetes Beizmittel (z. B. Wegold Wegocid®) zu legen. Vergessen in der Beize kann zu starker Schädigung des Haftverbundes führen. Beizen vor dem Glanzbrand ist nicht zu empfehlen.
Polieren
Für die Vorpolitur eignen sich Gummipolierer ohne Diamantbestandteile, Filzräder oder Ziegenhaarbürstchen unter Verwendung von z.B. Wegold Polierpaste – Kauflächen idealerweise mit mittelharten Bürstchen bei mittlerer Drehzahl polieren.Die Hochglanzpolitur erfolgt mittels einer Schwabbel und Hochglanzpolierpaste (z.B. Wegold Legabril). Polierstäube nicht einatmen! Geeignete Absaugung verwenden!